Fahrerlaubnis für Leichtkrafträder nach 486/TCĐBVN-QLPT
In Vietnam und vor allem in den vietnamesischen Großstädten ist es so gut wie unmöglich, sich ohne Zweirad fortzubewegen (fast jeder Bewohner Hanois besitzt ein Motorrad – auf 7 Millionen Einwohner in Hanoi kommen 5 Millionen Motorräder).
Da sich nur die ganz Hartgesottenen sich mit dem Fahrrad in den Straßenverkehr wagen, habe ich mich angepasst und fließe mit meinem Motorroller im dichten Verkehr mit. Von außen sieht dieser Verkehr oft nach puren Chaos aus, aber es scheint doch irgendwie zu funktionieren (der Guardian vergleicht es mit dem Konzept der „Shared Spaces„).
Auch wenn es hier in Vietnam nicht wirklich genau genommen wird, habe ich mich dazu entschieden legal unterwegs zu sein und die vietnamesische Fahrerlaubnis für Motorräder zu erwerben. Bei der Prüfung hat man das Vergnügen, mit einem Motorrad einen Parcours zu absolvieren, der ein wenig an die Straßenverkehrserziehung in der Grundschule erinnert (Video):
Im Gegensatz zum Schulhof-Fahrradparcours ist aber die Strecke und die Regeln des Tests genau vorgegeben. Das Verkehrsministerium hat im Erlass 468/TCĐBVN-QLPT die genauen Abstände, Biegeradien und Form/Größe der Hindernisse definiert. Ebenso ist vorgegeben, dass man zum Bestehen des Tests 80 von 100 Punkten benötigt. Berührt man mit einem Rad die Linie, setzt man den Fuß ab oder würgt man den Motor ab, gibt es 5 Punkte Abzug (d.h. man kann sich vier Fehler leisten). Fährt man mit beiden Rädern über die Line oder das Motorrad fällt um, fällt man sofort durch. Ich habe mich zweimal mit dem Fuß abstützen müssen und habe demnach mit 90 Punkten bestanden.