Planet Earth is blue? – Energiewende von oben

Google bietet ja schon fast seit Beginn auf Maps den „Satellite View“ an (der beinahe „Bird Mode“ genannt wurde) . Ich bin vor kurzem auf die Google Earth Engine aufmerksam gemacht worden, die es erlaubt, auf diese Satellitenbilder (z.B. von Landsat oder Modis). Per Javascipt im Browser oder einer Python API kann man allerhand Schabernack damit treiben. Eine einfache aber sehr interessante Spielerei ist die Timelapse-Funktion, mit dem man Landschaften ueber 30 Jahre hinweg anhand von Satellitenbilder anschauen kann. Die interessantesten Bilder, auf die ich gestossen bin, waren die der deutschen Braunkohletagebauten (auch im Anbetracht der aktuellen Diskussionen). Hier sieht man anhand des Lausitzer Reviers, wie es ausschaut, wenn die

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In Vietnam ticken die Uhren anders

Mir ist geht schon lange die Uhr an meinem Backofen hier in Hanoi auf die Nerven. Es hat überhaupt keinen Sinn, die Uhr zu stellen, da sie schon nach wenigen Tagen wieder Minuten bis Stunden falsch vorauseilt. Ich habe das zuerst auf schrottige Technik geschoben, bin jetzt aber dem Grund auf die Schliche gekommen: Bei der Backofenuhr handelt es sich um eine elektrische Synchronuhr, also eine billige Uhr, die auf einen Quarzkristall als „Taktgeber“ verzichtet und stattdessen die Frequenz der Wechselspannung nutzt. Diese wird vom Netzbetreiber auf konstant bei 50 Hz gehalten (Primär-/Sekundärregelung). Gibt es aber dauerhafte kleinere Abweichungen dieser Netzfrequenz vom Sollwert, kann sich diese zu einem Gangfehler in der

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Dicke Luft in Hanoi

Heute morgen hatte ich mal wieder die trübe Aussichten beim Blick aus dem Fenster. Leider trägt das rasante Wirtschaftswachstum Vietnams dazu bei, dass sich die Luftqualität in den Städten immer weiter verschlechtert. Vor allem die Feinstaubwerte sind bedenklich. Im Jahr 2017 war es an knapp 330 Tagen gesundheitlich bedenklich und teilweise sogar gefährlich, die Fenster aufzumachen um „frische Luft“ hereinzulassen. Hauptverursacher sind die Abgase von Straßenverkehr, Industrie und Kraftwerke, aber auch die allgegenwärtigen Kohlefeuer oder die Landwirtschaft (Verbrennen von Reishalmen). Diverse Webseiten und Projekte beobachten die Luftqualität (z.B. die Botschaften der USA und Deutschland oder auch unabhängige Sensoren) – die vietnamesische Seite hält sich bedeckt. Ich habe deshalb beschlossen, die Sache selbst in die

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Mobiles Solar-Ladegerät

  Meine Balkon-Inselanlage hatte ich hier ja schon vorgestellt. Ich wurde heute aufgefordert, dieses Inselsystem auf ein Festival mitzunehmen, um damit Smartphone, Mp3-Player und Co. laden zu können. Allerdings ist das ganze System mit seinem Gestellsystem, dem Laderegler und der schweren Batterie sehr stationär, weshalb ich schnell aus meinen Bordmitteln eine mobile Lösung basteln musste. Ich hatte nur noch einen linearen Spannungsregler zu Hause (L7805 CV), der leider nur eine sehr bescheidene Effizienz besitzt (Wirkungsgrad η=Uout/Uin). Da ich aber erstens auf die Schnelle nichts anderes auftreiben konnte und zweitens das Solarmodul mit 30Wp für die Anwendung überdimensioniert ist, musste das Ding dafür herhalten: Die Pfefferminzdose habe ich mit einer USB- und einer Hohlsteckerbuchse  ausgestattet

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Radiorecorder-Podcast im Selbstbau

Ich höre immer und überall Podcasts, also Mitschnitte interessanter Interviews, Radiosendungen und Hörspiele. Allerdings werden nicht alle Radiosendungen zum „zeitsouveränen Hören“ zum Herunterladen zur Verfügung gestellt. Das heißt, die einzige Chance, diese Sendungen zu hören, ist live vorm Radio zu sitzen. Diesen Umstand konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Schließlich habe ich mit meinem Raspberry Pi einen ständig laufenden Computer, der die Sendungen aufnehmen und als Podcast zur Verfügung zu stellen kann. Doch dazu mussten wieder mehrere Probleme gelöst werden: Radiosendungen mitschneiden Zuerst stellt sich das Problem, die Radiosendung aufzunehmen. Glücklicherweise hat mittlerweile jeder Radiosender einen Webstream, auf den man zugreifen kann. Mit dem Commandline-Tool Streamripper ist es möglich,

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Hacking Phocos CXN

Ich mag Daten. Ich kann Ewigkeiten damit verbringen, aus Zahlenkolonnen bunte Diagramme zu basteln, um mir und anderen Zusammenhänge zu visualisieren. Deshalb kam für meine Solaranlage auch nur ein Laderegler in Frage, der seine Betriebsdaten über eine Datenschnittstelle zur Verfügung stellt. Beim Phocos CXN10 kann ich solche Betriebsdaten, wie z.B. die Batteriespannung, PV- und Laststrom, Ladezustand, uvm. über eine serielle Schnittstelle auslesen. Um die Daten auszulesen, erwartet der Hersteller allerdings vom Anwender, dass er sich ein wahnsinnig teures Adapterkabel kauft, das mehr kostet als der Laderegler selbst. Deshalb beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen (Disclaimer: seid euch im klaren, dass man beim unvorsichtigen Herumbasteln das Gerät

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Solarer Himbeerkuchen

Ich habe vor genau zwei Jahren meinen ersten Raspberry Pi bestellt (und 8 Monate später auch bekommen). Diese Einplatinencomputer können für jeden erdenklichen Zweck eingesetzt werden, sei es als Mediencenter, Server, normaler Desktop-PC oder Internetradio. Und das beste daran: sie verbrauchen nur 2-3 W. Deshalb ist meine Solaranlage trotz ihrer bescheiden Größe in der Lage, einen großen Anteil der Energieversorgung eines ständig laufenden Raspberry Pi zu übernehmen (zumindest im Sommer). Da aber die Energie an wolkigen Tagen und im Wintern nicht für eine durchgängige Versorgung ausreicht, musste ich eine Lösung finden, dass der Raspberry Pi trotzdem nicht ausgeht:   Dafür habe ich zusätzlich zum DC/DC-Wandler (TEN 5-1211 mit 9-18V Weitbereichseingang aufgrund der variablen Batteriespannung) noch mit einem

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